Über Tansania

Wissenswertes über Tansania

Zunächst einige Fakten über Tansania (Daten: Statistisches Bundesamt Februar 2023): 

AmtsspracheSwahili (Nationalsprache Englisch (pro forma)
HauptstadtDodoma
Staats- und RegierungsformFöderale präsidentielle Republik
Unabhängigkeit9.12.1961 (vom Vereinigten Königreich)
WährungTansania-Schilling (1 € = 2.490 TSH; 2023)
Fläche885 800 km²
Bevölkerung in 202263.588 Millionen
Bevölkerungsdichte69 Einwohner pro km²
Bevökerung zw. 0 – 14 Jahren43 %
Bevölkerung zw. 15 – 65 Jahren54 %
Bevökerung > 65 Jahre3 %
Bevölkerungszuwachs (2021)3,0 %
Geburtenrate (2020)4,80 Kinder
Lebenserwartung Männer (2020)64,4 Jahre
Lebenserwartung Frauen (2020)68,5 Jahre
Bruttoinlandsprodukt (2021)67,8 Mrd. US$
Bruttoinlandsprodukt je Einwohner1.177 US$/Jahr
BIP Wachstumsrate (2021)4,3%
Finanzierungssaldo in % BIP (2021)– 3,1%
Ärzte pro 1.000 Einwohner (2018)0,1
Krankenhausbetten pro 1.000 Einwohner (2010)0,7
Ausgaben für Bildung in % des BIP3,1%
Schüler je Lehrkraft (Primarstufe)57
Schüler je Lehrkraft (Sekundarstufe)24
Studierende pro 100.000 Einwohner (2019)266
PKW je 1.000 Einwohner (2015)5
Mobilfunkverträge je 100 Einwohner (2021)85%
Human Development Index (2021)Rang 160 (von 188)

QUELLE: Statistisches Bundesamt 2023  https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Internationales/Laenderprofile/tansania.pdf?__blob=publicationFile



StadtEinwohner
Dar es Salaam4.364.541
Mwanza706.453
Sansibar501.459
Arusha416.442
Dodoma213.636

Das Klima in Tansania

In Tansania herrscht wie in allen äquatornahen Ländern ein tropisches Klima. Einen Unterschied zwischen den Jahreszeiten gibt es nicht wie bei uns in Mitteleuropa. Die Tageslängen schwanken kaum und die Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter sind ebenso geringer. Die durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen liegen je nach Jahreszeit zwischen 28 und 31 Grad. In einigen Landesteilen erreichen die Werte tagsüber bis zu 33 Grad. In den kälteren Monaten sinkt die Temperatur je nach Region nachts auf bis zu 15°C im Monatsmittel ab. In den höheren Lagen (Serengeti) liegen die Temperaturen teilweise deutlich niedriger.

Tansania ist unermesslich reich an landschaftlicher Schönheit und an einer einzigartigen Tierwelt.

Besonders markant erhebt sich das Kilimanjaro-Massiv im Norden des Landes an der Grenze zu Kenia. Der 5.895 m hohe Gipfel wird Kibo oder Uhuru-Peak genannt und ist der höchste Berg Afrikas. In der Kolonialzeit hieß das heutige Tansania Deutsch-Ostafrika und der Kilimanjaro war die Kaiser-Wilhelm Spitze

Wer sich etwas für Afrika interessiert, kennt vielleicht das Buch von Karen Blixen „Afrika, dunkel, lodernde Welt“, später verfilmt als „Jenseits von Afrika“ mit Meryl Streep und Robert Redford und fest verbunden mit Mozarts A-Dur Klarinettenkonzert.

Im Film zeigt sich uns ein Afrika des kolonialen Einflusses um 1913. Hat sich Afrika in 100 Jahren gewandelt? Ist Afrika noch immer so? So erstaunlich es klingen mag, in vielen Bereichen, insbesondere, was die Schönheit der Natur anbelangt, hat sich zum Glück wenig verändert.

„Karibu Tanzania“, Willkommen in Tansania, dies sind in der Regel die ersten Wörter, die man in der Landesprache Kiswahili zu hören bekommt. Danach folgt in der Regel „Asante“, was, wie jeder aufmerksamer Leser der Homepage weiß, Danke heißt. Andere Wörter sind simba = Löwe; tembo = Elefant; hakuna matata = Alles in Ordnung; daktari = Doktor; hujambo = Wie geht es? Oder safari = Reise oder mzungu = Weißer oder Fremder.

Swahili oder Kiswahili ist aus der Begegnung afrikanischer Küstenbewohner mit seefahrenden Händlern meist arabischen Ursprungs entstanden. Es ist eine Bantusprache und die am weitesten verbreitete Verkehrssprache in Ostafrika. In Tansania werden insgesamt 128 verschiedene Sprachen gesprochen. Etwa 90 Prozent der Einwohner sprechen Bantusprachen, die aber untereinander sehr unähnlich sind, so dass sich die verschiedenen Stämme nur auf Kiswahili verständigen können.

Kiswahili ist die Sprache des gesellschaftlichen und politischen Bereichs, der Grundschulbildung sowie der Erwachsenenbildung. Das Englische ist für die Bereiche der höheren Schulbildung, der Universitäten, der höheren Gerichte und der Technologie vorgesehen. Dies bedeutet für die Jugend Tansanias, dass sie ohne Kenntnisse der englischen Sprache nicht an höherer Bildung teilhaben kann.

Das tansanische Festland besteht aus einer 16 bis 64 Kilometer breiten Küstenebene mit tropischer Vegatation, der 213 bis 1067 Meter hoch gelegenen Massai-Savanne im Norden und einem Hochplateau im Süden (900 bis 1.200 Meter), das bis zum Malawisee reicht.

Der zentralafrikanische Graben berührt Tansania im Westen, der ostafrikanische Graben, das East-African Rift Valley, verläuft zentral durch das Land. Zeugen der geologischen Vorgänge in dieser tektonischen Bruchzone sind riesige Krater und Vulkane wie der Mount Rungwe (2.920 m), der Mount Meru (4.562 m) und der höchste Berg Afrikas, der Kibo (5.895 m), auch Kilimanjaro genannt.

Das Staatsgebiet von Tansania grenzt an drei der größten Seen Afrikas: im Norden der Viktoriasee, im Westen der Tanganjikasee und im Süden der Malawisee. Im Nordwesten Tansanias liegt die Serengeti, einer der bekanntesten Nationalparks Afrikas.
In der Sprache der Massai bedeutet dies unendliches Land.

Wir werden in die Nähe der kleinen Stadt Karatu ziehen. Eine Stadt von ca. 25.000 Einwohnern im Norden Tansanias, in die Nähe des bedeutsamen Ngorongoro Kraters, ca. 3 Autostunden von Arusha entfernt.

Der Norden und das Küstengebiet sowie die ehemaligen Karawanenstraßen sind größtenteils islamisch geprägt. Zwischen 30 und 40 Prozent der Bevölkerung sind Muslime (auf Sansibar 98 Prozent). Im Binnenland von Tansania hat sich das Christentum sehr verbreitet, dort sind ca. 40 Prozent der Bevölkerung christlichen Glaubens, die meisten davon katholisch.

Für die Kinder gibt es eine Schulpflicht vom 1. bis zum 5. Schuljahr, die von staatlichen Schulen angeboten wird. Die weiterführenden Schulen sind sowohl staatlich, als auch konfessionell oder eben Privatschulen. Diese haben zumeist qualifizierteres Personal und eine bessere Ausstattung, kosten aber auch Schulgeld.

Ein Gesundheitssystem ist zwar vorhaben, aber von einer medizinischen Versorgung der Bevölkerung zu sprechen, wäre weit übertrieben. Ein halbwegs funktionierendes Versorgungssystem gibt es nur in den Städten und dann vielfach auch nur gegen Bezahlung. Aber selbst in den Städten gibt es keine Versorgung, wie wir sie kennen. Zum Beispiel gibt es in ganz Tansania keine Dialyse, kein Herzkatheterlabor und nur eine Handvoll von Kardiologen. In den ländlichen Regionen, außerhalb der Nähe der Städte, gibt es so gut wie keine medizinische Versorgung.

Jährlich sterben 60 – 80.000 Tansanier an Malaria, davon sehr viele Kinder. Die HIV Rate liegt bei ca. 8 %.

Für uns Europäer scheinen zwei ethnische Gruppen in Tansania besonders interessant zu sein, die Massai und die Buschmänner.

Die letzten Buschmänner Tansanias, die Hadza, auch Hadzabe genannt, leben im Gebiet um den Lake Eyasi im Norden Tansanias. Heute leben noch etwa 800 – 1.200 dieser Buschleute. Ihre Sprache zeichnet sich durch Schnalz und Klicklaute aus, ihre Körperform ist klein und drahtig. Genealogen gehen davon aus, dass die Hadza in direkter Linie auf die Urahnen der Menschheit zurückgehen. Sie bestellen keine Felder, halten kein Vieh, haben keine dauerhaften Unterkünfte und fast keinen Besitz. Sie leben wie in der Steinzeit als Jäger, allerdings ohne strenge Hierarchien, dafür mit einer eindeutigen Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern.

Die Massai zählen sicherlich zu den bekanntesten Ethnien Afrikas. In Tansania leben ca. 450 000. Sie sind an sich semi-nomadische Jäger und Hirten und leben neben Tansania nur noch in Kenia. Viele sind aber mittlerweile auch sesshaft geworden, halten aber weiterhin streng an vielen ihrer Traditionen fest. Sie sprechen Maa und ein oder mehrere Familienverbände leben in einem Runddorf, dem enkang oder der boma. Eine boma besteht aus mehreren kreisförmig angeordneten igluartigen Hütten innerhalb einer Umzäunung aus Dornengestrüpp. Innerhalb des Krals arbeitet man für die Gemeinschaft, Individualismus ist fremd. Die Massai halten Rinder und trinken deren Blut und Milch. Der Dung wird als Baustoff benutzt, Urin teilweise als Heilmittel. Die Jungen als auch die Mädchen werden beschnitten. Beide Geschlechter, besonders aber die Mädchen, haben an diesen hygienisch nachlässig durchgeführten Beschneidungen oft ein Leben lang zu leiden.

Hier wurde nur ein kleiner Ausschnitt von einem Land geschildert, das unglaublich facettenreich und faszinierend ist. Jeder, der einmal die Gelegenheit hat, sollte Tansania bereisen und dabei Zeit und ein offenes Herz mitbringen.

Kwaheri na tutaonana baadaye

Auf Wiedersehen und bis später!